Gottesdienst

zur Verabschiedung der Patenkompanie in das Kosovo

28. November 2013, um 19.00 Uhr, in der St. Katharinen Kirche Lensahn (anschl. Empfang im Gemeindehaus)

 

1. Orgel

 

2. Begrüßung

 

Das Leben ist kein Freizeitpark – und – wegsehen, weghören, nichts tun, wenn und wo Gefahr droht, nützt nur der Gefahr. Es gibt nichts Gutes, außer man tut es in der Welt. Und: Sie und Ihr wollt Gutes tun! Darum:

 

Von ganzem Herzen sage ich: willkommen, liebe Freunde von der Patenkompanie! Und: dies sage ich einerseits im Namen des Hausherren, des einen Schöpfers aller Menschen, und: dies sage ich andererseits im Namen aller hier anwesenden Gemeindeglieder, nicht wahr, lieber Herr Bürgermeister Winter,

lieber Bürgervorsteher Schüller, liebe Frau Rathje und alle, die – Hand in Hand mit dir und deinen Leuten, lieber Klaus – diesen Abend mit vorbereitet haben! Herzlich willkommen im Namen der Bürger- und Kirchengemeinde!

 

Schön, dass Sie heute hier sind, Sie und ihre Familienangehörigen und Freunde, liebe Soldatinnen und Soldaten unserer Patenkompanie, seit wohl mehr als 4 Jahrzehnten mit uns in einer Patenschaft auf gemeinsamen Wegen unterwegs und: seit den 1990er Jahren auch miteinander verbunden in Zeiten Ihrer und Eurer Auslandseinsätze! Außerdem: wie schön, wie schön! – nun schon zum fünften, gemeinsamen Gottesdienst seit 2009 zusammengekommen. Denn: Zur Zeit bereiten Sie sich und Ihr Euch  auf den nächsten Auslandseinsatz im Dienst des Friedens im Kosovo vor. Und: dazu gehört für Sie und Euch inzwischen eben auch der gemeinsame Gottesdienst mit anschl. Empfang und Beisammensein im Gemeindehaus hinter der Kirche. Danke, dass wir so mit einbezogen werden!

 

Wir danken Gott, dass es sie gibt. Wir danken Ihnen, dass Sie im Namen unser Volkes und auch unserer Gemeinde zum Friedenseinsatz hinausgehen, und: Wir tun heute Abend das, was wir Zivilisten für Sie und Euch und alle Familienangehörigen und Freunde, was wir tun können: wir geben unsere besten Wünsche, unsere Gebete und unsere Segenswünsche mit auf den Weg.

 

Ein erster Segenswunsch kommt nicht erst am Ende des GoDis, sondern jetzt gleich:

 

Jugendliche unserer Gemeinde möchte Ihnen ein altes Wort Gottes mitgeben, gesprochen durch den Propheten Jesaja, Kap. 43, eine Gottes Einladung an seine Kinder, ihm ihr Leben anzuvertrauen, ihm,

der jede und jeden mit Namen kennt und behüten möchte – der Text auf Deutsch heißt ungefähr:

 

„Fürchte dich nicht, ich habe dich bei deinem Namen gerufen. Du bist mein Kind. Ich bin mit dir, auch wenn du durch Wasserfluten und Feuer durchmüsstest! Fürchte dich nicht! – Engl.:

 

“Fear not!“

 

Fear not, for I am with you,

Fear not, for I am with you,  

Fear not, for I am with you!, says the LORD

              

I have redeemed you,

I’ve called you by name,

child, you are mine;

when you walk through the waters,

I’ll be there, and through the flames,

you’ll not (no way!) be drowned,

you’ll not (no way!) be burned,

for I am with you!

 

Liebe Soldatinnen und Soldaten,

 

dieses war der erste, aber nicht der letzte musikalische gute Wunsch. Dafür, dass dieser Abend festlich und ermutigend wird, sorgen natürlich auch Ihre, Eure, unsere Freunde vom...

 

3. Blasorchester Lensahn: Hark the Herold Angels sing

 

4. Grußwort des Bürgervorstehers Schüller

 

5. Gemeindelied [Aus der DDR zur Zeit der u. a. auch kirchlich geförderten friedlichen Wende], von unserem Tastenzauberer Michael Arp begleitet: „Herzen, die kalt sind“ (+ Orgel):

 

Herzen, die kalt sind wie Hartgeld,
Herzen, die hart sind wie Stein,
sollen wieder Herzen werden,

sollen wieder Herzen sein!

 

Gottes Liebe geht auf über dir (2x)

Selbst ein Stein wird warm,

wenn die Sonne ihn bescheint (2x)

 

Fäuste, die drohen und schlagen,

Fäuste, die roh und gemein,

solln wieder Hände werden,

solln wieder Hände sein.

 

Augen, die falsch sind wie Schlangen,
Augen, die kalt sind und klein,
sollen wieder Augen werden,
sollen wieder Augen sein!

 

Menschen, die starr sind wie Eisen,
Menschen, die niemals verzeihn,
sollen wieder Menschen werden,
sollen wieder Menschen sein!

 

6. Ansprache:

 

Liebe Gemeinde und bes. liebe Soldatinnen und Soldaten, lieber Hauptmann Orthen! Und: lieber Oberstabsfeldwebel!

Lieber Klaus, ich danke dir für deine Informationen rund um euren Einsatz, die du mir zukommen ließt. Ich las sie erst mit Interesse und dann immer mehr tief bewegt:

 

Es hat viel Gutes gebracht, dass – als Worte und Diplomatie das Morden nicht stoppen konnten – die NATO seit 1999 die Menschen auf dem Balkan begann militärisch in Schutz zu nehmen. „Frieden schaffen ohne Waffen“ – dieses Motto der früheren Friedensbewegung, der ich ehemals angehörte – funktioniert leider nicht immer. Die Brücke der Liebe muss von beiden Seiten gebaut werden. Wenn eine Seite sich verweigert – geht gar nichts. Wenn eine Seite gegen Brückenbau kämpft, muss verteidigt werden.

Es gibt wirklich böse Menschen mit purer Mordlust und gewaltigen Möglichkeiten, sie auszuleben. Vor denen muss man die anderen, die Wehrlosen und Hilfsorganisationen in Krisengebieten schützen.

 

Wie alles begann, lieber Klaus, das hast du mir dankenswerter Weise aus euren Quellen zukommen lassen - ich zitire:

 

Im Juni 1999 war der Krieg als Mittel der Politik nach Europa zurückgekehrt [unvorstellbar: in das allseits bekannte Urluabsland Jugoslawien...], Dörfer brennen, Menschen werden ermordet, Hunderttausende sind auf der Flucht. Die internationale Gemeinschaft greift ein. Zitat Ende. Und,

liebe Soldatinnen und Soldaten, die traumatisierten Frauen und Kinder, die wir kirchlichen Helferteams damals dann in Itzehoe betreuten, übrigens auch in einer Bundeswehrkaserne am Langen Peter untergebracht, diese, dem Krieg eben erst entkommenen Menschen vergesse ich bis heute nicht, und: jedes müde, aber dankbare Lächeln z. B. einer geschundenen Frau und jedes Kinderlachen, wenn wir mit ihren Kindern spielten, es war für uns Helferinnen und Helfer ein großes Dankeschön... Ich Zitiere weiter, was kurz zuvor aber auf dem Balkan geschah, z. B. in Prizren, damit wir überhaupt zum Einsatz für Flüchtlinge kommen konnten:

 

 „Ankunft der deutschen Kampfverbände in Prizren bei Nacht. Die Stadt leergefegt, an vielen Ecken lodern Brände und beleuchten gespenstisch die Straßen. [...] Die einheimische Bevölkerung hört nur das Rasseln der Panzerketten, weiß nicht, ob es noch die serbischen Soldaten sind. Einige Türen öffnen sich vorsichtig. Verängstigte Gesichter schauen um die Ecke. Ein Ruf geht durch die Stadt: ‚Es ist die NATO! Die Deutschen, die Deutschen sind da!‘ Die Panzer werden umringt von jubelnden Einwohnern der Stadt.“ Zitat Ende!

 

Welch ein Wandel, dachte ich tief bewegt: 7 Jahrzehnte zuvor verbreitete der Ruf „Die Deutschen kommen!“ in der Welt Angst und Schrecken – aber: nachdem das Naziregime und seine Anhänger erstens militärisch niedergerungen waren, begannen die Alliierten zweitens mit uns den Aufbau einer neuen Gesellschaft, für uns und mit uns als Partner, Demokraten, Christen, Menschenfreunde wagten es, uns eine zweite Chance zu geben. Und dass 1999 mit Freude auf dem Balkan gerufen wurde „Die Deutschen sind da!“ – ist eine Ernte dieser Doppelstrategie: Erstens das Böse besiegen, zweitens das Gute schützen und aufbauen.

Die Angst war vorbei... Auch die Bundeswehr sorgt dafür, dass es so bleibt und immer sicherer wird im Kosovo, ganz genau seit dem 12. Juni 1999 im Kosovo präsent. Und: Ihre und Eure Präsenz ist bis heute notwendig: Soldatinnen und Soldaten aus 30 Nationen erfüllen dort den Auftrag, ein multi-kulturell-ethnisches, friedliches, rechtstaatliches und demokratisches Umfeld im Kosovo mit aufzubauen und militärisch abzusichern. Es ist inzwischen vor allem Hilfe zur Selbsthilfe vor Ort. Für diese Arbeit müssen Soldaten und nicht nur Hilfsorganisationen eingesetzt werden. Denn –

auch wenn die Lage im Kosovo ist seit der Unabhängigkeitserklärung vom 17. Februar 2008 weitestgehend ruhig geblieben ist –  ist bes. im Norden Kosovos das Eskalationspotential weiterhin hoch. Vereinzelte Zwischenfälle und zuletzt die gewaltsamen Übergriffe auf Wahllokale zu den Kommunalwahlen jetzt erst wieder Anfang November 2013 zeigen, das militärischer Schutz notwendig ist, damit der Friede weiter gedeihen kann.

 

Und Ihr bzw. Sie, liebe Soldatinnen und Soldaten, nehmt nun demnächst am dieser notwendigen, die Not wendenden Aufgabe teil. Danke! Und – Gott freut sich über euch, dass ihr im Rahmen dieses NATO-Einsatzes seine wehrlosen  Kinder schützt und Friedensbotschafter sein wollt! Woher weiß ich das? Sein Friedensbotschafter Jesus sagt uns das in der Bergpredigt.

 

Als ER sein Werk auf Erden begann, hätte niemand einen Pfifferling drauf verwettet, dass sein Name 2000 Jahre nach ihm immer noch in der Welt erklingt und z. B. hier in Lensahn seit 800 Jahren Menschen auf seinen Namen getauft wurden und dieser Gottesdienst hier heute Abend unter seinem Kreuz stattfindet. ER sammelte vor 2000 Jahren nur ein Duzend einfache Menschen um sich und sagte zu ihnen, frei nach Mt 5: Es gibt nichts Gutes in der Welt, außer ihr tut es! Ihr, niemand sonst, seid das Licht der Welt. Gott zählt auf euch. Wenn ihr es nicht tut, macht es keiner. Mit euch möchte ich Gottes Licht und Frieden in diese vom Bösen und Unrecht verdunkelte Welt zurückbringen, in der gelitten und geweint wird. Seid ihr bereit, seine Lichter zu sein für die Menschen? Gott braucht Menschen, die von mir lernen,

Gottvertrauen zu riskieren, die – altdeutsch – „de-mütig“ sind, d. h. die Mut zum dienen haben, und: die nicht länger selbst Gott auf Erden spielen wollen. Ich brauche Menschen, die nicht nur Mitleid haben, sondern die sich wagen, mit Menschen mitzuleiden und denen beizustehen,

die sich selbst nicht mehr helfen können, m. a. W.: Gott braucht Menschen, die mit den Opfern des Unrechts und der Bosheit in dieser Welt barmherzig sind, und: Gott braucht zugleich Menschen, die es andererseits wagen, auf aggressives Verhalten besonnen zu reagieren, altes Wort dafür: sanftmütig. Ich brauche Menschen, sagt Jesus, die sich nach Gerechtigkeit für alle sehnen. Und: Selig sind, die Frieden stiften; denn Gott wird sie seine wahren Kinder nennen. Und Jesus  fügt etwas später hinzu: Was tut ihr Besonders, wenn ihr nur die liebt, die euch auch lieben. Das können sogar Verbrecher. Ich aber brauche euren Einsatz als Friedensstifter dort, wo es Opfer und Täter des Bösen gibt, wo geweint und gehasst wird und der Friede, die Gerechtigkeit und die Liebe fehlen...

 

Und: Für Jesus Christus, liebe Gemeinde,  sind außerdem nicht die äußeren Umstände des Übels Wurzel in der Welt, sondern das menschliche Herz ist das Grundproblem der Welt, sagt er.

Man kann es nicht durch Gewalt und „Auge und Auge, Zahn und Zahn“ erobern und bezwingen, sondern – wenn überhaupt – dann durch Besonnenheit, Güte, Hilfsbereitschaft, und: durch Schutz und Beistand für die Wehrlosen und Schwachen, mit aktivem Einsatz für Frieden, wo er fehlt, mit Aufbauarbeit und Engagement für Gerechtigkeit, wo Unrecht herrscht. Das ist gefährlich, so Jesus, aber notwendig, die Not wendend.

 

Im letzten Jahr sprach hier Hauptmann Kutscher treffliche Worte zum Thema Nächstenliebe als Weg auch der Soldaten im Einsatz gegenüber Freund und Feind!

Das menschl. Herz ist das Problem der Welt. Aus ihm kommen alle Bosheiten der Welt, sagt Jesus und – in der Tat fängt jeder Krieg in irgendeinem Herz an, das nicht liebt.

 

[Meiner Gemeinde mache ich das vor dem Hl. Abendmahl zur Vergebung unserer Sünden bisweilen mit einer Frage klar: Wie lange würdest du hier noch ruhig im Raum sitzen und bleiben, wenn wir anderen alle deine Gedanken und Gefühle aus deinem Kopf und Herzen ständig als Tonfilm über dir ablaufen sehen könnten? ... Also: Es braucht Menschen, die sich bewusst sind, dass wir keine Götter sind, sondern menschlich-allzumenschliche Menschen,

Sünder unter Sündern, aber mit dem Unterschied, dass wir Menschen voller Sehnsucht nach dem Guten sind, in einer Welt voller Gefahr, Leid und Unfrieden...

Keiner von uns ist perfekt und schon gar nicht nur gut... Aber: Gott glaubt an uns und hofft, dass wir uns auf seine Seite des Guten und des Lichtes stellen und mit seiner Hilfe das Gutes auch tun. ]

 

Gott schütze ihr Herz vor Verhärtung. Er schütze durch sie die Wehrlosen vor den bösen Menschen. Er schütze Euch vor bösen Menschen.

 

Was Ihnen mitgegeben wurde und wird, hilft Ihnen dabei, ein Licht des Friedens auf dem Weg im Kosovo sein zu können, wo es zwar – so sagt man uns – nicht so gefährlich sei wie in Afghanistan – aber: auch dort gibt es alte Wunden, offene Rechnungen, Rachegelüste, Bandenkriminalität, Spannungen zwischen Bevölkerungsgruppen und Religionen, echte Bosheit und Mordlust und Gewaltbereitschaft in manchen Herzen – und: daher Gefahr für den Frieden und für Ihr persönliches Wohl an Leib und Seele.

 

Liebe Gemeinde, unsere Soldatinnen und Soldaten wurden und werden derzeit durch eine bes. Ausbildung auf ihre KFOR-Aufgabe im Kosovo und auf die besonderen Bedingungen dieses Einsatzes vorbereitet. Dazu gehören, man höre und staune, wichtige Informationen über die Bevölkerung und die Geschichte des Balkan ebenso wie:

das Üben richtigen Verhaltens in Krisen-Situationen. Das, was ich bzw. was Jesus vorhin Besonnenheit und Sanftmut auch bei Aggressionen u. ä. nannte. Hinzu kommen die Maßnahmen zum Selbstschutz und die Einsatzregeln. Jeder Soldat erhält ferner eine einsatzbezogene Sanitätsausbildung. Außerdem: Die körperliche Fitness der Soldaten wird gefördert, um im Einsatz einer für alle, alle für einen leistungsfähig zu bleiben. Jede Kette ist nur so stark, wie ihr schwächstes Glied. Es ist also an alles menschenmögliche gedacht worden, um jede Soldatin und jeden Soldaten behütet und gesund zu erhalten und v. a.:

wieder heim zu bringen zu ihren Lieben, auch wenn wir gerade gestern wieder in u. a. den LN lasen, welch hohe, auch seelische Belastungen evtl. ertragen werden müssen, vor, während und nach Auslandseinsätzen. Nutzen Sie und nutzt Ihr bitte jedes Gesprächsangebot oder gute Debriefing-angebote, Militärseelsorger, den guten Draht zu Ihren vorgesetzten, die wissen müssen, wie es ihnen ergeht, Gespräche untereinander. In sich Reinfressen macht krank und gefährdet die Einsatzfähigkeit.

 

Es ist bewundernswert, dass Sie sich und wie sie sich auf das Problem äußerer und innerlicher Gefährdung vorbereiten, um zugleich Menschen im Kosovo beim Aufbau demokratischer und rechtstaatlicher Lebensbedingungen zu helfen,

wie die Alliierten es für uns nach 1945 wagten. Und: es ist ebenso bewundernswert, wir sie von ihrem Angehörigen und Freunden mitgetragen werden.

 

Jedenfalls: Alles menschenmögliche wird getan, damit sie im Kosovo guten Friedensdienst leisten und dann unbeschadet wieder nach hause kommen können. Und –

wir können heute hier eben noch mehr tun als alles Menschenmögliche, nämlich etwas für ihr Herz z. B.: Wir stehen zu Ihnen und zu Euch und bitten Gott um Schutz und Segen, um Bewahrung an Leib und Seele, heute, und:

bis zu Ihrer und Eurer Heimkehr!  Und: vielleicht finden Sie nachher, wenn wir alle wieder wohlbehalten zusammen sind, was Gott schenken möge, ja – trotz immer engem Zeitplan – die Zeit für einen Danke-GoDi oder einen Vortrag mit Bildern in unserem Gemeindehaus,

wie das uns schon einmal einer ihrer Hauptmänner nach einem Afghanistaneinsatz geschenkt hat? Wie dem aber auch sei:

 

Selig sind die Friedfertigen und die den Frieden stiften, denn sie werden Gottes Kinder genannt“, sagt Jesus Christus, und – wo und wenn sich Menschen in den letzten 2000 Jahren an Jesu Worte der sog. Bergpredigt hielten und: v. a. auch taten, was ER sagt, staunten sie immer wieder, wie sich die Welt überraschend heller machen ließ, z. B. nach 1945 und zuletzt 1989 in Dtsch., als die Wende auch mit Gebet und GoDi und ganz bewusst in Rückbesinnung auf die Bergpredigt friedlich vollzogen wurde. Das Lied „Herzen, die kalt sind“ ... stammt übrigens aus jener Zeit, aus der DDR...

 

Jesus hat sich von der Krippe bis zum Kreuz nie geschont, wenn es galt Menschen zum Frieden mit Gott und untereinander zu bewegen. Und: Er lehrte mitten in der Bergpredigt z. B. auch ein unerhört provokatives Gebet im Wir-Stil,

in dem es nicht mehr die Guten und die Bösen, sondern nur das WIR“ gibt, nur noch Kinder ein und desselben Vaters aller Menschen, und: Wer die beiden ersten Worte dieses Gebets mitspricht „Vater unser“, der erkennt damit an, dass alle Menschen seine Geschwister sind, Kinder Gottes, gleich geliebt und kostbar, und so wird er für ihre Erlösung vom Bösen bitten und tun, was geht, mit Gottes Kraft...

 

Als Pastor einer Kirche, die den Weg des Friedens leider in den letzten 2000 Jahren oft nicht einhielt, darf ich heute hier dennoch auf der richtigen Seite stehen, nämlich an Ihrer und eurer Seite,

für den Frieden! Das ist mir kostbar, und dies erst recht auch als Bürger meiner Gemeinde Lensahn, auf die man stolz sein kann, in der man gerne lebt und zu der Sie und Ihr, samt Ihren und Euren Lieben, für uns alle hier fest dazugehören, liebe Soldatinnen und Soldaten, lieber Hauptmann Orthen und lieber Klaus. Ihr gehört zu uns. Amen.

 

7. Blasorchester: Highland Cathedral

 

8. Austausch Ortsschild – Kompaniewimpel:

 

a) Übergabe des Ortsschildes von Bürgermeister und –Vorsteher an Hauptmann Orthen und Oberstabsfeldwebel Behring. Hauptmann Orthen tritt ans Rednerpult, Bürgermeister- und Vorsteher sowie Oberstabsfeldwebel setzen sich.

 

b) Rede des Hauptmanns

 

c) Bürgermeister und –Vorsteher kommen samt Pastor nach vorn und bekommen als Abschluss der Rede des Hauptmanns den Kompaniewimpel überreicht.

 

9. Segensteil

 

Meine Einleitung:

 

Gottes Traum verkündet er in der Bibel dem Abraham, dem anerkannten Stammvater dreier Weltreligionen, derer der Juden, der Christen und der Muslime. 1. Mose 12,2 – dort spricht der Herr:

 

„Ich will dich und alle, die zu dir gehören segnen, und ihr sollt ein Segen sein für meine Welt!“

 

Das ist Gottes Traum, der auch heute Abend hier ein Stück wahr wird. Dazu möge uns der gleich von ihm erteilte Segen in diesem Gottesdienst stärken und den Weg weisen. Wir hier, als die,

die sie in Gedanken und Gebeten begleiten, und Sie als Botschafterinnen und Botschafter des Friedens im Kosovo.

 

a) Ich spreche für den Hauptmann Orthen den Segen nach Psalm 62,2-3:

„Deine Seele sei stille zu Gott, der dir hilft. Denn:

er ist dein Fels, deine Hilfe, dein Schutz, dass du gewiss nicht fallen wirst!“, und:

Achim spricht dem Hauptmann seinen Segen zu: ...

 

b) Blasorchester: Des großen Kurfürsten Reitermarsch

 

c) Persönliche Fürbittgebete der Pastoren:

 

Ich bete für die Verantwortungsträger, der Pastor der Freiev. Gemeinde für die Familien und Soldaten/innen.

 

+ Vaterunser mit allen

 

d) Segen für alle = zuerst das Lied, das wir uns gegenseitig zusingen können:  „Sei behütet“

 

 

 

(G)      C                           G

Sei behütet auf deinen Wegen.

           F                                       G

Sei behütet auch mitten in der Nacht.

                        em

Durch Sonnentage, Stürme

                   am

und durch Regen

                  F                                G

hält der Schöpfer über dir die Wacht.

 

am                                      em

Mitten in die graue Alltagswelt,

       F                                       G

die sang- und klanglos mich beengt,

am                                         em

höre ich ein Lied, das mir gefällt

        F                     dm7       G

und das mir Perspektiven schenkt.

 

am                                                em

Immer, wenn wir auseinander geh’n,

                 F                                    G

spür’ ich Trauer, fühl’ ich mich allein,

am                                              em

und bis wir uns einmal wiederseh’n,

                    F                      dm7      G

soll’n die Worte dein Begleiter sein:

 

am                                                       em

Manchmal, wenn ein Tag zu Ende geht

               F                                     G

und die Nacht durch alle Ritzen dringt,

am                                                 em

spüre ich den Wind, der uns umweht

        F                    dm7           G

und diese Zeilen mit sich bringt:

 

 

Dann: Aaronitischer Gemeindesegen:

 

a) ich erster Satz: der Herr segne dich und behüte dich!

 

b) zweiter Satz Achim: der Herr lasse leuchten sein Angesicht über dir und sei dir gnädig!

 

c) dritter Satz ich: Der Herr erhebe sein Angesicht auf dich und schenke dir, uns allen und der Welt Frieden!

 

10. Schlussteil: Pastor: Herzliche Einladung an alle zum Empfang!

 

Pastor sagt den Gemeindegliedern an:

a) Amtsmitarbeiter/innen gehen mit den Schutzengeln in den Turm;

 

b) alle anwesenden Gemeindeglieder folgen, aber noch nicht die Soldatinnen und Soldaten! Ausstellung mit 1 – 2 Schutzengeln im Turm.

 

c) Die Soldatinnen und Soldaten ziehen danach aus der Kirche aus und empfangen ihren Schutzengel im Turm. Jeder braucht nur einen!

Mehr als einen Engel gibt nicht automatisch mehr Schutz, weil Gottes Liebe immer nur maximal da ist und de Engel ein Symbol dafür. Für jeden immer nur ein Gebet entfernt.

 

11. Orgel zum Auszug