Aus der Quelle leben
Wer immer gibt und niemals nimmt,
der ist bald leer.
Wer nichts bekommt, wer nur verschenkt,
hat bald nichts mehr.
Drum prüfe stets, bevor du gibst,
woher du kriegst,
weil du sonst eher, als du denkst,
am Boden liegst.
Ein Feuer, dem das Brennholz fehlt,
wie soll es brennen?
Wie sollen Menschen Wärme geben,
die sie nicht kennen?
Ein Fluss, der keine Quelle hat,
versiegt.
Nur der kann lieben, der erfährt:
er ist geliebt.
So mancher meint, er müsste selbst
die Sonne sein.
Ach, nähm er Licht vom Sonnenlicht,
wär nur ihr Schein,
er tät’, befreit vom Leistungsdruck
und Größenwahn,
nur das mit Freude, was – begabt –
er wirklich kann.
Ich will dich segnen, spricht der Herr,
denn nur gesegnet,
kannst du ein Segen für den sein,
der dir begegnet.
Zufriedenheit im
Augenblick
Ich hab Zeit. Ich plane nichts,
will nur hier sein, wo ich bin.
Ich verbanne, was mich stör`n will
aus dem Herzen und dem Sinn,
lass wie Wolken die Gedanken
weiterwandern und verweh`n.
Will gedankenleer, mich liebend,
in mir sein, von Kopf bis Zehn.
Lass den Atem ruhig strömen,
spüre Füße, Bein und Hand,
Bauch und Finger und den Pulsschlag,
bleib dem Außen abgewandt.
Wenn ich liege, will ich liegen.
Wenn ich sitze, sitze ich.
Wenn ich aufsteh`, steh ich auf.
Wenn ich geh, beweg ich mich,
aber aufmerksam für das,
was mir hier und jetzt geschieht.
Wer noch wandernd schon am Ziel ist,
der verpasst und übersieht
jede Schönheit, alles Gute,
den Genuss im Augenblick.
Stocktaub, herz- und augenblind,
rennt vorbei man an dem Glück,
das die Gegenwart bereithält.
Spüren will ich, was ich fühle.
Koste den Moment voll aus,
Tageslicht und Abendkühle.
Ich genieße diese Stille.
Jeder Muskel lockert sich.
Haut wird glatt, die Seele frei.
Ich bin ich, entspanne mich.
Ich will hier sein. Ich bin jetzt.
Zukunft kann ich doch nicht lenken.
Gestern ist Vergangenheit.
Daran will ich jetzt nicht denken.
Wenn ich ruhe, will ich ruhen,
ganz bei mir, mit Herz und Sinn.
Gott ist um mich, heute, immer,
und ich freu mich, dass ich bin!
Gebet vor
Morgengraun
(nach Psalm 62,2-3)
Noch vor dem Alltagstrubel,
Herr, werd ich still vor dir.
Da draußen rollt der Rubel.
Ich schließe meine Tür.
Die Welt sorgt sich um’s Leben.
Ich find es im Gebet.
Ich suche deine Nähe,
bevor’s nach draußen geht.
Du, Herr, du bist mein Felsgrund,
auf den ich bauen kann.
Mit deiner Hilfe fang ich
den Tag zu meistern an.
Du bist mein Schutz! Begleite
und lenke jeden Schritt.
Wohin du mit mir gehn willst –
ich folge, ich geh mit.
Herr, schärfe meine Augen,
dass ich den Weg erkenn.
Herr, stärke meinen Glauben,
dass ich nicht kopflos renn,
wohin die Masse trottet,
gehetzt von Angst und “Ich”.
Such, wer da will, was andres.
Ich such und liebe dich.
Ich frag, wie’s dir mit mir geht.
Du sorgst für mein Ergehn.
Wenn noch so rau der Wind weht,
wirst mir zur Seite stehn.
Ich bitte nicht für vieles.
Ich bitte: Sei mein Licht!
Was du willst, Herr, ich will es,
nur, Herr, verlass mich nicht. Amen.
Der Lebensgarten
Das Erdenleben ist begrenzt,
und zwar nach allen Seiten,
durch Kraft- und Zeitverlust und auch
durch Pannen, Pech und Pleiten.
Siehst du es aber wie ein Garten,
umzäunt, doch oben offen,
dann zieht der Zaun die Grenzen zwar,
doch es gibt Grund zum Hoffen!
Ein Garten blüht und bringt viel Frucht,
durch Sonne, Wind und Regen.
Wenn du nach oben offen bist,
dann kann des Himmels Segen
in deinen Grenzen Leben schaffen,
die Liebe bringt dann Frucht.
Ja, das geschieht, wo Glaube hofft
und betend Chancen sucht,
und dies, so wie im Vaterunser:
bereit, auch Gottes Willen,
den er durch Jesus uns erklärt,
auf Erden zu erfüllen.
Zeit der Liebe
Zeit der Liebe ist mein Leben:
Liebe rief mich in die Welt.
Gottes Liebe hat’s gegeben,
hat mich hier zum Dienst bestellt.
Herr, ich schreib’s in Herz und Sinn:
Liebe ist’s, von der ich lebe,
und ich weiß, warum ich bin:
Dass ich Liebe weitergebe.
Zeit des Glaubens ist mein Leben:
Ich vertraue fest dem Herrn.
Ich kann ihn zwar noch nicht sehen,
noch bin ich dem Himmel fern.
Doch den Worten seiner Bibel,
seinen Worten traue ich.
So erleb’ ich seine Liebe:
Wenn ich drauf verlasse mich.
Zeit der Hoffnung ist mein Leben.
Hoffnung, das ist Zuversicht:
Schritte kann ich mutig gehen,
weil der Herr sein Wort nie bricht.
Er steht treu mir hier zur Seite,
Jesus, er vergisst mich nicht!
Hoffnungsvoll ich vorwärts schreite,
denn am Ziel scheint hell sein Licht.
Zeit des Glaubens, Zeit der Hoffnung,
Zeit der Liebe ist mein Sein.
Meine Zeit, die gab mir Gott und
Er lädt mich zum Leben ein:
Leben, das sich wirklich lohnt,
wohnt im Glauben, Hoffen, Lieben.
Wer in diesen dreien wohnt,
lebt mit Gott und lebt im Frieden.
Herr, gib mir Kraft zum Dienen
HERR, gib mir Kraft zum Dienen,
dem, der mich gerade ruft.
Hilf mir, den treu zu lieben,
der meinen Beistand sucht.
Gib mir, HERR, deine Ohren
und Augen, deinen Geist,
der durch mich den Verlornen
auf dich als Helfer weist.
Ich kann nicht Glauben machen,
du aber kannst es schenken,
dass Menschen sich dir öffnen,
ihr Leben, Herz und Denken.
HERR, mach mich zu `ner Brücke
für Menschen zu dir hin
und fülle selbst die Lücke,
die ich oft leider bin.
Ich bin nicht DU, bin Sünder.
Ich kann nichts ohne Dich.
Du bist der Glaubensgründer.
HERR, lenke, brauche mich.
Ich geb in deine Hände
mein Herz und Leben, HERR.
Benutze mich und sende
mich, Jesus, hin und her,
wohin du senden möchtest.
Hier bin ich. Nimm mich an.
Zeig mir, wem ich der Nächste
sein soll und darf und kann.
Kind der Liebe
Traumkind aus dem Herzen Gottes,
weißt du schon, wie schön du bist?
Du gehörst ins Lebensbild,
das nur dann vollkommen ist,
wenn der Schöpfer aller Wesen
auch dein Lebensmosaik
in sein Kunstwerk fügen darf,
denn du bist ein Meisterstück!
Gott malt in den schönsten Farben!
Deine Farbe kommt hinzu.
Und der Grund dafür, das alles
noch mehr leuchtet, der bist du!
Bist nicht nur aus Sternenstaub
von dem blauen Erdenstern,
du bist mehr: ein Kind der Liebe
deiner Eltern und des Herrn.
Menschenkind und Gotteskind –
größ’re Würde gibt es nicht!
Und die kann dir niemand nehmen,
weil sie dir der Herr zuspricht.
Er ist glücklich über dich
und er baut auf deine Stärken,
weiß, was alles in dir steckt
und erhofft sich von den Werken,
die du auf der Erde tun wirst,
dass die Lebensfreude blüht,
wo durch dich, sein Ebenbild,
seine Liebe einst geschieht.
Deine Eltern und wir alle
heißen dich im Kreis willkommen
und sind froh gespannt, weil Gott
mit dir Neues hat begonnen.
Du bist sein Werk und geschaffen,
was nur du bist, auch zu werden.
Lass dir diesen Plan vom Glück
nicht durch Leistungsdruck verderben,
den wir Großen manchmal machen.
Große machen dumme Sachen!
Traumkind aus dem Herzen Gottes,
was auch wird – dies wünsch dir:
Dass du immer dich geliebt weißt,
fröhlich oder traurig hier.
Ich wünsch nicht, dass deine Wünsche,
die du hast, sich stets erfüllen,
möchte, dass du glücklich wirst
in dem Tun von Gottes Willen.
Wünsch dir vieles, aber wisse:
Wenn’s nicht kommt, wie du es willst,
kommt es besser, wenn du anstrebst,
dass du Gottes Plan erfüllst.
Leb stets heute für den Herrn.
Zukunft ist und bleibt verbogen.
Dein Job ist die Gegenwart.
Gott allein gehört das Morgen!
Doch – genug von Zukunftsplänen!
Nein, du musst rein gar nichts machen,
damit Gott und wir dich lieben,
denn wir tun’s und, Kind, dein Lachen
ist das Ziel all unserer Liebe,
die erst recht dann zu dir steht,
wenn zum Weinen dir zumut ist,
wenn dir’s Lachen mal vergeht.
Ich Schreib dir auf deinen Spiegel:
„Dieser Mensch ist gottgeliebt!“
Und dann schaue täglich rein,
ob grad fröhlich, ob betrübt.
Denn, egal, wie’s Leben kommt,
nichts ist wichtiger für dich,
als zu spüren und zu wissen:
„Gott ist da, und er liebt mich!“
Tischgebet
Vor unsern Augen,
auf diesem Tisch,
sind Essen und Trinken,
lecker und frisch
und reichlich vorhanden.
Schöpfer, hab Dank!
Versorgst uns gütig
mit Speise und Trank.
Und liebe Menschen
sind hier bei mir.
Für die Gemeinschaft
danke ich dir.
Nicht selbstverständlich
ist so viel Glück!
Ich schau hinauf
und ich schaue zurück:
Was ich auch habe,
kommt alles von dir
und durch die Vorfahrn,
die lebten vor mir,
und von den Menschen,
die sorgen für mich.
Bin gut versorgt.
Geliebt lob ich dich.
Die ganze Schöpfung
belebt mich beständig,
erhält Mensch und Tier
gesund und lebendig.
Dankbar genieß ich,
was mir gegeben
und bitte dich, Herr,
um deinen Segen.
Und segne auch die,
die noch hungern müssen,
die niemanden haben
und von dir noch nichts wissen.
Gib ihnen Glauben
und Liebe und Brot.
Ich bitte dich für sie,
mein Herr und mein Gott.
Unbeschwerte Augenblicke
Es gibt sie, diese tollen Stunden,
die leider viel zu selten sind:
Ich fühl mich leicht wie eine Feder,
froh-unbeschwert, so wie ein Kind.
Dann tanz ich zur Musik, von der
ich Glücksgefühle kriege.
Ich spüre nichts mehr, außer Freude.
Ich fühl mich frei, wie wenn ich fliege.
Es gibt die Zeit, ganz ohne Last,
ganz ohne Druck und ohne Hast.
Probleme sind voll ausgeblendet.
Man möchte, dass das nie mehr endet!
Dann jubel ich in´s Himmelblau
und Sonnenstrahlen kitzeln mein Gesicht,
wenn ich hoch in die Wolken schau,
ins ungetrübte, helle Licht.
Ich breite beide Arme aus
und dreh mich, bis ich taumelnd schwanke.
Es gibt sie, diese tollen Stunden!
Und dafür, Gott, sag ich dir danke!
Auf Lebensreise
Ich werd’ älter, etwas weise,
Jahr um Jahr auf Lebensreise.
Älterwerden hat Gewinn.
Ich lern’ besser unterscheiden,
was vergeht und was wird bleiben.
Älterwerden schärft den Sinn.
Jahre kommen, Träume gehen,
ich kann immer klarer sehen:
Auf den Glauben kommt es an!
Früher gab es viele Rätsel.
Langsam lichtet sich der Nebel
über’m Lebensozean.
Wunden aus vergang’nen Zeiten,
Gottes Liebe ließ sie heilen
oder machte Segen draus.
Gott bleibt weiter mein Begleiter,
der mich schuf, er ist mein Meister,
lehrt mich auf dem Weg nach Haus.
Manches, was mir Früher wichtig,
zeigt sich jetzt als null und nichtig.
Jesus bleibt in Ewigkeit.
Manches war nur kurz und flüchtig,
manches falsch, nicht alles richtig –
Jesus liebt mich und verzeiht.
Und: solange ich noch reise,
sag’ ich’s laut und nicht mehr leise:
Jesus ist mein Herr und Gott!
Alles, alles wird vergehen.
Sein Wort trägt und bleibt bestehen,
hält auf Kurs in Freud und Not.
Trauer
Wenn man einen Freund verliert,
dann verliert die Welt viel Farbe
und die Seele weint und friert,
trägt ein Stück von sich zu Grabe,
und das Herz kriegt weit’re Wunden
und der Tod zerreißt das Band,
das durch Liebe uns verbunden,
dreimal Erde wirft die Hand.
Tränen fallen hinterher,
keine Worte können trösten.
Wenn der Sarg sinkt, ist’s zu schwer,
da ist’s Leid wohl mit am größten.
Ich verlier’ ein Stück mich selbst,
denn ich habe dich verloren,
während du dich dort gesellst
zu den Freunden, neu geboren,
in der andren, bessren Welt
ohne Trauer, ohne Tränen,
ohne Schluchzen, Greinen, Grämen.
Ich werd’ weiter wandern müssen,
werd’, wie du, den Menschen dienen.
Wirst du Gott dort von mir grüßen?
Wirst du dort vom Licht beschienen?
Leg ein gutes Wort doch ein,
dass Gott Kraft gibt, hier zu leben,
dass wir, bis wir dürfen heim,
unser Bestes hier noch geben.
Und die Sehnsucht macht mir Flügel,
und dein Vorbild hält mich hier,
muss noch über Berge, Hügel,
darf noch nicht zu Gott und dir,
muss, wie du’s tatst, andre tragen,
Glaube, Hoffnung, Liebe wagen
und in stillen Stunden weinen.
Gott wird uns einst neu vereinen...
Bitte um Wegführung
Herr, mein Freund, wohin soll’s gehn?
Weiß die Richtung grade nicht.
Steh im Dunkeln, perspektivlos.
Du sagst, du seist unser Licht.
Welcher Stimme soll ich traun?
Die rät dies, die andre das.
Welches, Herr, ist deine Stimme?
Ich hör zu, Freund, sag mir was.
Ich werf meine Sorgen auf dich.
Sag mir, was ich machen soll.
Noch sind Herz und Kopf nicht frei,
sind gedankenübervoll.
Soll ich den bisher’gen Weg
oder einen andern gehn?
Ich hab Augen zwar im Kopf,
doch ich kann grad gar nichts sehn.
Also will ich hier sein, warten,
still ist mein Herz, Herr, zu dir,
der du meine Hilfe bist.
Fels im Sturm, das bist du mir.
Auf dich und dein Helfen bau ich,
der du mich umgibst und schützt.
Auf dich bauend fall ich nicht,
der du ja mein Herz besitzt.
Ich gehör dir und vertraue
jetzt und hier mich neu dir an.
Du bist selbst der Weg für mich,
Freund, dem ich vertrauen kann.
Es ist dunkel, doch ich greife,
Jesus, jetzt nach deiner Hand
und weil du die Zukunft bist,
bin ich schon auf dich gespannt,
gestern, heute, immer treu
und auch jeden Morgen neu!
Perlenmuschel
Wie eine Auster,
die aus Schmerzen
Perlen macht,
mach du aus dem,
was dir viel Weh gebracht
doch Mit-Leid-Perlen
für den Menschen,
der ähnlich leidend
dir begegnet,
weil Gott durch den,
der weinen musste,
die Weinenden
besonders segnet.
Ein Mensch,
der niemals
Schmerzen hat ertragen,
kann Leiden nur
von außen sehn,
doch der gelitten hat,
kann Worte sagen,
die trösten,
und der kann verstehn.
Du kannst nur mit
dem andern leiden
und ihm ganz nah sein
in der Dunkelheit,
wenn du durch Schmerzen
und durch falsche Tröster
bist leiderprobt
zum Trost bereit.
Glaubensgleichnis
Siehst du ein altes Kirchgebäude,
von außen nicht besonders schön,
nur alte Mauern, Moos und Steine
und dunkle Fenster sind zu sehn,
dann kennst du überhaupt noch nicht
den inn’ren Glanz, ihr inn’res Licht.
Musst über ihre Schwelle treten.
Tritt in die alte Kirche ein,
dann wirst du ihr Geheimnis sehen,
die Farbenpracht durch Sonnenschein.
Ihr Hall und Klang beschenken dich.
Die Stille birgt dich mütterlich.
So ist es mit ganz viele Dingen,
solange wir noch draußen stehn:
Man kann die Schönheit drin nicht finden,
wenn wir von außen sie besehn.
Nur, wenn hinein ich in sie tauch,
erkenn ich ihr Geheimnis auch.
Erst recht, woran wir Christen glauben,
an Christus, ein Geheimnis ist.
Du wirst erst Gottes Liebe schauen,
wenn du ihn nicht mit Abstand siehst.
Du wirst erst Gottes Schönheit sehn,
bleibst nicht verschlossen draußen stehn.
Noch stehst du aber zögernd draußen,
von außen ist nicht viel zu sehn.
Noch kannst und willst du nicht vertrauen
und erste Schritte zu ihm gehn.
Ein Wagnis ist’s, ein Risiko,
ganz fremd ist das Szenario.
Fang an und sprich mit Christenmenschen,
die glauben, und geh Schritte mit.
Bald siehst du wie sie fühln und denken,
du findest Zugang, Stück für Stück.
Du spürst, sie sind in Glück und Not
ganz tief vereint mit ihrem Gott.
Wenn du in diesen Glauben eintrittst,
Vertrauen ist die Eingangstür,
wenn du Gott ansprichst und ihm Zeit gibst,
so wirst du sehn, dann schenkt er dir
den Frieden, wie nur er ihn gibt.
Dein Herz weiß jetzt: Ich bin geliebt.
Und hast du Gott als Freund gefunden
und schaust auf deinen Weg zurück,
dann siehst du deine Lebensstunden –
sie waren ohne IHN kein Glück.
Dein Leben ohne Gott war leer.
Nichts willst du ohne Jesus mehr.
Dein ganzes Leben spiegelt Farbe,
wie du sie vorher nie gekannt.
Du siehst die Stunden, Tage, Jahre
nun als Geschenk aus seiner Hand.
Die Liebe ist jetzt dein Beruf,
für die dich unser Schöpfer schuf.
Du siehst auch deine Lebensreise
nicht mehr als bloßen Zufall an.
Und keinen Tag bist du alleine,
denn Gott geht mit, der helfen kann.
Die Lebensreise macht jetzt Sinn,
von Gott, für Gott, zu ihm hin.
Beten
Beten heißt: Sich fallen lassen
in den Strom der Schöpferliebe,
heißt ganz fest Vertrauen fassen,
Abstand suchen vom Geschiebe
und Gedränge dieser Welt,
die uns stets in Atem hält,
Stille werden, nichts mehr tun,
unter Gottes Augen ruhn,
die voll Wärme auf mich blicken,
voller Freude über mich,
Hektik in die Wüste schicken,
Gott erzähln: Ich liebe dich.
Wie Gott spricht
So geht es mir mit all den Menschen
in dem alten Bibelbuch,
wenn sie dort beten, reden, singen,
Texte schreiben, Spruch für Spruch:
Ihre Worte sind wie Samen
und mein Leben ist ein Garten.
Wenn sie pflanzen, wird was blühen,
ich muss nur geduldig warten.
Gott spricht, pflanzt durch Menschenworte,
schenkt mir Zeit, drängt nie zur Eile,
will, dass ich in stillen Stunden
im Gebet und Hörn verweile.
Fastfood gibt die Bibel nicht
unsrer Seele, wenn Gott spricht.
Lebe, sagen wir, zehn Jahre
nach den Worten, die du liest
und dann schaue mal zurück
und schreib auf, was du da siehst.
Dann wirst du ganz sicher staunen:
Leben muss man vorwärts leben.
Erst im Rückblick aber sieht man
Gottes Leitung in den Wegen,
die durch sein Wort er dich führte,
er, dein immer teuer Hirte.
(nach S. Kierkegaard)
Und: Mit Psalmen ganz besonders
geht’s mir so in meinem Leben,
wenn die Menschen, die sie schrieben,
durch die Verse mit mir reden.
Psalmen, das sind Lieder, deren
Melodien verloren gingen,
deren Worte aber dennoch
tief in Menschenherzen dringen.
Alte Worte werden in uns
zu Gebeten unsrer Zeit.
Ihre Beter helfen uns,
ob in Freude oder Leid,
Worte für all das zu finden,
was wir Gott gern sagen möchten,
doch allein mit unsern Worten
nicht über die Lippen brächten.
Gottverlassenheit wie Jubel,
Dank und Lob und Trauer auch,
alles was in uns rumort,
ob in Kopf, Herz oder Bauch,
und auch jede Lebenslage,
alles finden wir darin,
in den Psalmen, die wir beten,
und sie geben Licht und Sinn.
Selbst noch in den finstern Tälern,
die wir hier durchschreiten müssen,
führn sie uns auf rechter Straße,
wenn wir nicht mehr weiter wissen.
Und dabei geht`s nicht um uns,
nein, um SEINES Namens willen,
dass wir ihm viel Ehre machen.
Darum wird er auch erfüllen
seinen Plan mit uns und andern,
wenn wir hinterm Herrn her wandern.
Psalmen trösten und sie zeigen,
wie die schlimmsten Sünden man,
in Verzweiflung tief gefallen,
Gott von Herzen beichten kann.
Psalmen wollen uns ermuntern,
selber Lieder neu zu schreiben,
inspiriert von alten Worten,
nicht beim Alten nur zu bleiben.
Neue Lieder solln wir singen
zu dem immer gleichen Herrn,
denn Musik, Gesang und Tanz
seiner Kinder hat er gern.
Ich erkenn mich in den Psalmen,
helfen mir, mich selbst zu finden
und in mir, was ich will beten,
viel, viel besser zu ergründen.
Wenn ich nicht die Psalmen hätte,
wär viel ärmer mein Gebet,
darum les ich, lern und bete,
was in alten Psalmen steht.
Die, die in der Bibel sprechen,
werden Freunde und Geschwister,
und im Alltag höre ich
durch`s Geles`ne ihr Geflüster,
hör`s im Herzen, was sie sagen,
wie Gefährten, stets bei mir,
und so stärken sie, mein Gott,
mich auf meinem Weg zu dir.
Herr, dein Wort, durch sie gesprochen,
wird zum Licht auf meinen Wegen
und zu meines Fußes Leuchte.
Ihr Wort, dein Wort, wird mir Segen.
Weitere Gebete
Am Morgen
Tagesbeginn
Ich dank dir für den neuen Morgen
und für den Schlaf der Nacht.
Bring du mich durch die Stunden,
wie du mich hergebracht
durch alle Höhn und Tiefen,
stets treu auf allen Wegen.
Lass mich für andre leuchten.
Dazu gib mir den Segen.
Und schenk mir mittendrin
Momente nur mit dir
und Augen für die Schönheit
im Heute, Jetzt und Hier.
Dir will ich Ehre machen,
dem Nächsten freundlich sein
und mich an dem, was du gibst,
an diesem Tag erfreun.
Dir will ich Liebe zeigen
und dem, der mir begegnet,
dass er durch meine Liebe
wird, Herr, von dir gesegnet.
Ich dank dir für den Morgen.
Das Sonnenlicht strahlt auf.
Mit dir beginne ich
erneut den Lebenslauf.
Du weißt, was heute sein wird.
Ich weiß nur: Du bist da
und mehr muss ich nicht wissen.
Mein Freund, du bist mir nah.
Morgengebet
Guten Morgen, lieber Herr,
heut beginnt ein neuer Tag.
Und ich will als erstes dir
sagen, dass ich dich sehr mag!
Du hast mich gemacht und du
liebst mich, seit du von mir träumtest.
Es ist schön, dein Kind zu sein,
mit dem du dich auch vereintest
bei der Taufe und dem Ja-Wort,
das ich dir auf Knien gab.
Du hast dein Ja durchgehalten,
auch wenn ich´s nicht immer hab.
Deine Liebe gibt mir Flügel,
weil ich sie nicht schmälern kann.
Ich darf tausend Fehler machen.
Du nimmst immer neu mich an.
Ich darf ausprobiern und träumen.
Du, Herr, lachst mich niemals aus.
Und tapp ich in meine Dummheit,
holst du liebevoll mich raus.
Wenn ich Angst aussteh, dann bist du
schon bei mir im finstern Tal.
Mit dir im Gespräch, mein Schöpfer,
überstand ich jede Qual.
Wenn ich glücklich dir was singe
oder jubelnd danke sage,
wenn ich dich, trotz Menschenfurcht,
dennoch zu bekennen wage,
wenn ich glaube, hoffe, liebe
gegen allen Zweifel an,
wenn ich Liebe weitergebe,
die ich, Herr, von dir bekam,
spür ich, wie du glücklich lachst
und mir Mut zum Wagnis machst.
Wenn dein Buch mich kritisiert,
merk ich, dass du nicht vernichtest,
sondern dass du selbst mich dadurch
neu auf deine Bahn ausrichtest.
Wurde ich von wem verletzt,
tröstest du und heilst die Wunden.
Herr und Gott, ich hab in dir
meinen besten Freund gefunden,
der stets meine Stärken fördert,
meine Sünden mir vergibt.
Glücklich geh ich in den Tag,
denn ich weiß: Ich bin geliebt!
(R. Fuchs, 11. 3. 09,
u. a. zu 2.Tim 1,3-8; 2,11-13; 3,14-4,5)
Ach, Herr, komm, hilf und gib mir Kraft
und Liebe, zu erfüllen,
was heute du mir vorgelegt,
o Herr, dass deinen Willen
ich tun kann, dass nur er geschieht.
Denn: Meiner ist nicht gut.
Mein Herz will die bequeme Bahn.
Herr, gib mir Glaubensmut.
Der schmale Weg, den wen’ge gehn,
der steil und steinig ist,
der führt dir nach, zum Leben hin,
wo du zu finden bist.
Der breite Weg, den „alle“ wandern,
sagst du, er hat kein Ziel.
Ich frag nach dir, nicht nach den andern,
weil ich Dich sehen will.
Auf deinem Weg gibt’s wenig Beifall,
dein Kreuz muss ich mittragen,
für die Verlornen, die Gebeugten.
Hilf mir, den Weg zu wagen!
Füll mich mit deinem Geist, mein Gott,
und schenk mir deine Augen.
Dass ich mit deiner Liebe sehe
und handle aus dem Glauben.
Mach mich zum Licht für die im Dunkeln.
Und wird mir dies zu schwer.
Dann lass dein Licht für mich hell scheinen.
Sei bei mir, lieber Herr.
Sei du das Feuer, das mich wärmt
und mein Herz brennen lässt.
Hilf mir bei diesem Drahtseiltanz
beschütz mich, halt mich fest.
Und wenn ich falle, fang mich auf
und heile meine Wunden.
Ich traue dir. In dir hab ich
mein größtes Glück gefunden.
Im Lebensalltag
Mein Psalm
Wir sind alle in der Fremde.
Keiner von uns ist zuhaus.
Herr, wie Israel, hol uns
aus dem Sklavenhaus heraus,
aus all dem, was uns versklavt,
was die Freiheit, dir zu dienen,
raubt und uns das Leben nimmt.
Hilf uns, Herr, so, wie einst ihnen.
Eden ist für uns verschlossen
und dein Reich ist noch nicht hier.
Wir dazwischen leiden Durst
auf dem Wüstenweg zu dir.
Durst nach Leben, Durst nach Sinn,
Sehnsucht nach Geborgenheit,
Durst nach lieben und geliebt sein –
danach unsre Seele schreit.
Dass du unsern Durst kannst löschen,
hast du beim Besuch bewiesen,
als du hier in Jesus warst,
durch den wir es wieder wissen:
wir sind alle hier gewollt.
Jesus sagt uns, wer wir sind,
nämlich nicht ein bloßer Zufall,
jeder ist ein Gotteskind.
Von der Krippe bis zum Kreuz
leuchtete in unsrer Nacht
seine, deine Liebe auf,
hat die Hoffnung neu entfacht
auf ein ewiges Zuhause,
aus dem nichts uns mehr vertreibt.
Alles mag die Zeit uns nehmen.
Deine Liebe, Jesus, bleibt.
Und sie wird uns sicher führen
durch die Wüste, hin zu dir.
Leite, tröste, schütze, stärke
uns und alle Wandrer hier.
Führe uns auf rechter Straße,
Herr, um deines Namens willen,
dass wir nicht nur unsern Durst,
nein, auch den der andern stillen,
dass wir selbst dein Wasser werden
und sie feiern deinen Namen,
weil sie durch uns nicht verdurstet
fern von dir ums Leben kamen.
Herr, um deines Namens willen,
dir zur Ehre, wolln wir leben
und wie du für andre da sein,
ihnen unser Bestes geben.
Jesus, ahnst du schon den Jubel?
Was wird das für eine Feier,
wenn am Ziel bei dir wir alle
feiern dich, unsern Befreier!
Wenn wir deinen Vater ehren,
der dich gehn ließ in den Tod,
statt mit dir und fern von uns
uns zu lassen in der Not.
Was bist du nur für ein Freund,
der sein Leben für und gab!
Niemand hat uns mehr geliebt!
Gingst für uns ans Kreuz, ins Grab.
Du hast Feigheit, Hass und Spott,
hast die Hölle überwunden
und für uns mit Angst und Blut
einen Weg nach Haus gefunden.
Deine Liebe, deine Treue
hat sich nicht erbittern lassen.
Wer kann deine große Liebe
je in Geist und Wort erfassen?
Sie hat langen Mut für Schwache,
bleibt sogar für Judas freundlich,
wütet nicht, reizt nicht zum Mutwilln,
protzen findet sie abscheulich.
stößt nie abstoßend vor`n Kopf
durch verletzendes Verhalten,
boxt nicht ihren Vorteil durch,
kann durch Böses nicht erkalten,
freut sich niemals über Unrecht,
ist gerecht, hat Wahrheit lieb.
Du erträgst, glaubst, hoffst, erduldest
alles für uns, nimmst zurück
niemals dein Wort, uns zu retten,
deine Liebe endet nicht.
Es gibt nichts und niemanden,
der die Liebe Gottes bricht.
Du bist so wie wir geworden,
hast gelacht, geweint wie wir.
Jesus, denk an uns da drüben
und bring heim uns, weg von hier!
Wir sind alle in der Fremde.
Keiner von uns ist zuhaus.
Herr, wie Israel, hol uns
aus dem Leidenmüssen raus,
und aus dem, was uns noch hindert,
dich zu lieben, dich zu ehren,
und aus Liebe niemandem
als allein dir zu gehören.
Dennoch
Du sagst: Wer anfängt, Christ zu sein
und willigt in den Bund mit ein
mit dir und mit den deinen,
der darf nicht hoffen auf viel Glück,
der soll nicht sehnen sich zurück,
auch wenn er oft wird weinen.
Denn: Du, Herr, bist kein Wunder-Gott,
der bei Gebet nimmt jede Not,
damit man weiterlebe
als wie zuvor in alter Welt
für Essen, Trinken, sorglos Geld,
als ob`s dein Reich nicht gäbe.
Du hilfst wohl manchmal, wunderbar,
im Rückblick wird auch manches klar,
doch müssen wir viel leiden
für und auch durch die kranke Welt,
die nichts von deiner Weisheit hält
und erntet Schmerz und Schreien.
Wir soll`n – wie du – das Mit-Leid wagen
und für die Welt dein Kreuz mittragen,
damit noch mancher Sünder
durch unsre, deine Liebe doch
verlässt sein finstres Tal und Loch
und wird eins deiner Kinder.
Wie du, so müssen wir hier sein – und –
so wie sie: oft ganz allein,
als hätt`st du uns nicht gerne,
als wäre unser Bittgebet
ein Spruch, der nur ins Leere geht,
als seist` uns völlig ferne.
Ach, Jesus, großer Schmerzensmann,
treib dein Werk durch uns doch voran
und hilf uns nicht verzagen,
dass wir, trotz Zweifel, Not und Angst
dir folgen, der du`s machen kannst,
dass wir ein „Dennoch“ wagen:
Dennoch bleib ich stets an dir,
was auch geschieht auf Erden mir,
wenn ich nur dich, Herr, habe.
Und wenn mein Herz und Mut zerbricht,
wenn ich auch nicht mehr seh dein Licht –
Hilf, dass ich’s dennoch wage!
Klage findet zum Licht, Grübeln nicht
Am Morgen, nach durchweinter Nacht,
in Angst, Verzweiflung, Sorgen,
weiß ich nicht, was mich gläubig macht?
Ich fühle mich geborgen.
Ich fand doch keine Antwort nicht,
null Lösung, nicht das kleinste Licht.
Vermutlich sagt jedoch mein Herz:
Du hast es Gott geklagt – vertrau!
Er wird im finstern Tal dich leiten.
Er, der dich liebt, kennt dich genau
und deine Not, die du ihm sagtest
und ungeschminkt zu klagen wagtest.
Du hast dir nicht dein Hirn zermartert
und nur im Selbstgespräch gegrübelt
und hast dem rätselhaften Gott
nicht grollend nur den Weg verübelt,
den er dir zugemutet hat.
Du hast nicht nur dein Leben satt.
Nein, du, du schreist dein Leid zu Gott.
Du machst dein Leid zu seiner Not.
Drum wird der Schmerzensmann am Kreuz
das, was dich drückt, auch auf sich nehmen.
Sei nur getrost, er bringt zum Frieden
all deinen Schmerz, dein müdes Sehen,
er, der gesagt hat: „Kommt zu mir,
mit allem was euch Kummer macht!“,
hat jeden bisher, der ihm traute,
ans Licht zurück nach Haus gebracht.
Am Abend
Der Abend naht. Fast ist’s geschafft.
Ich lauf ins Ziel mit letzter Kraft.
Die Sonne sinkt, malt Farbenpracht
ans Firmament und ruft die Nacht.
Ein langer Tag liegt hinter mir.
Er ist vorbei. Nun bin ich hier,
daheim. Ich leg die Stunden ab,
die ich am Tag durchschritten hab.
Ich leg sie ab wie meine Jacke,
die ich an die Garderobe hänge.
Ich atme durch, schau nicht zurück
auf die geschaffte Tageslänge,
sonst würde ich noch mal durchleben,
was hinter mir für immer liegt,
und nähme mir so mit ins Bett,
was viel zu viel schon von mir kriegt.
Nein, ich entzieh mich dem Vergangnen.
Ich mach mich frei davon und ich
verbanne, was mich nahm gefangen
und öffne mich, mein Gott, für dich.
Mal bin ich froh, mal müder Krieger,
mal ein Besiegter, mal auch Sieger,
mal hoch erfreut, voll Lob und Dank,
mal tief verletzt, im Herzen krank.
So, wie ich bin, komm ich zu dir.
Ich trete ein. Du bist die Tür.
Du hast gewartet schon auf mich,
umarmst mich, sagst: Ich liebe dich,
wenn ich mich ins Gebet begebe,
in deine Liebe. Bin zu Haus.
Und dann, wenn ich zu Bett mich lege
mach ich getrost das Nachtlicht aus.
Geist, Seele, Leib befehle ich
dir, Schöpfer meines Lebens, an,
der mich in dieser Nacht behüten
und morgen frisch erwecken kann.
Gedanken gehen in Träume über.
Bilder, Düfte, Töne schwinden,
verblassen. Vieles kehrt nie wieder.
Mir ist’s egal, will Ruhe finden.
Ob ich am Morgen hier erwache?
Ob ich am Morgen drüben bin?
Du, Herr, bist hier, du, Herr, bist dort.
Geborgen geb ich mich dir hin.
Ich lass mich los, weiß gar nichts mehr.
Ich liebe dich, mein Gott und Herr.
Reime mit Humor:
Lachen ist gesund
Gott hat Witze gerne
und mag’s, wenn Menschen lachen.
Vielleicht lacht Gott am meisten,
wenn wir Witze machen.
Gott hat den Humor
und das Lachen erschaffen.
Gott liebt die Freude.
Gott hat gut Lachen!
Er liebt es sehr,
wenn vor Lachen sich biegen
die Menschen und Balken,
wenn wir Lachfalten kriegen.
Gott freut’s, wenn Menschen
vor Lachen fast brüllen
und gute Witze
die Menschen erfüllen
mit kitzelndem Lachreiz
zum Glucksen und Prusten.
Gott grinst, wo Menschen
vor Lachen fast husten.
Gott macht gern Spaß
und gibt uns viel Grund
zum Kiechern und Gackern,
denn das hält gesund.
Tränen zu lachen
heilt sicher viel mehr,
als Tränen zu weinen.
Lachen hilft sehr.
Ohne das Lachen –
was wäre das Leben?
Kräftiges Lachen
ist ein herrlicher Segen!
Morgenspaziergang
Ein Pastor ging einmal spazieren,
um die Gedanken zu sortieren,
eig’ne und Gemeindesorgen.
So ging er in den neuen Morgen.
Die Vögel sangen, es war schön.
Herrlich ist’s spaziern zu gehn!
In den Bäumen spielt der Wind.
„Wie schön doch all die Wunder sind
in deiner Schöpfung“, betet er,
„ich danke dir dafür, mein Herr!“
In Gummistiefeln stapfte er
am Bach entlang, genoss es sehr,
und warf verträumt auch mal’n Stein
mit Spaß am Plumps ins Wasser rein.
Da – unweit klangen Kirchenglocken.
„Die woll’n wohl wen zum Kirchgang locken“,
denkt unser Pastor still bei sich.
„Nein, heute lockt mich’s Kling-Klang nich’!“,
dacht er bei sich, „Heut’ hab ich Spaß!“,
und schritt gemächlich durch das Gras
der feuchten, schönen Blumenwiese –
doch: Es kam anders, und zwar fiese!
„Ich bin der Pastor!“, fällt’s ihm ein,
„wie konnt’ ich nur so blöde sein!“
Kommt’s wie der Blitz in seinen Sinn.
Und siedend heiß wird plötzlich ihm.
Die Glocken da, die läuten ja
zum Gottesdienst! O Schreck, oha!
den er, o Unglück, hat vergessen.
Nun rennt er aber wie besessen.
’Ne viertel Stunde, dann geht’s los!
Die Panik ist schier übergroß!
Er stürmt ins Pfarrhaus, kämmt sein Haar,
springt zeitgleich fast in den Talar.
Noch auf dem Weg ein Stoßgebet –
so kommt er hin, ganz knapp zu spät,
zur Kirche. Ihm ist Angst und bang –
jedoch der Gottesdienst gelang.
Nicht mehr vom Blatt, dafür von Herzen,
gespickt mit ein paar netten Scherzen,
tat er sein Werk, halleluja!
Gott ist für seinen Diener da!,
freut er sich innerlich voll Dank.
Und gut besetzt ist jede Bank
im Gotteshaus. Der Pastor lacht.
Er predigte – es war die Pracht!
Der Herr gab ihm Ideen ein
und Worte, wunderbar, so fein.
Am Ende waren alle froh
und unser Pastor sowieso.
Er war sogar sehr hoch erfreut,
denn fröhlich war’n die Leute heut’.
„Die grinsten, lachten, waren nett.
Solch’ Schäflein ich gern immer hätt’.“
So denkt der Pastor, als sie gehn
und bleibt im Kircheingang noch stehn.
Wie er jedoch bei sich sinniert,
ist schließlich Folgendes passiert:
Nachdem der Gottesdienst war aus
und alle Leute grade ’raus,
da hat der Küster es gewagt
und unsern Pastor doch gefragt:
„Warum, Herr Pastor, guter Mann,
ha’m sie heut’ Gummistiefel an?“
Oma Herthas Kirchgang
Uns’e Oma Hertha,
die hält „nix vun nümod’schen Kraam“,
und: heute nimmt sie also,
sie will „tau Kirch’ hengaan“,
ihr altes Hörrohr mit.
Jahrzehnte iss’es alt.
Sie will kein Hörgerät,
so iss’ uns’ Oma halt!
Mit Hut, Stock und Gesangbuch
und Hörrohr unter’m Arm
is’ uns’e Oma Hertha
denn auch „tau Kirch’ hengaan.“
Doch:
An der Kirchtür steht der Küster,
wie’n ‚Schießhund’ steht er davor,
und seine Augen erspähen
sofort Oma Hertha’s Rohr!
Gleich bellt er pflichtbewusst
und – wie man spürt – mit Lust,
nach Wichtigtuerart
im Tonfall eisenhart:
„Ey, Oma, dies eine sag’ ich dir:
Ich schmeiß dich sofort raus,
machst du nur einen Tröt
in unserm Gotteshaus!“
(Nach einem Witz)
Schlagfertig!
Ein Rabbi und ein Katholik,
ein Priester, dessen Religion
zu ehelosem Leben zwingt
– Befehl vom Papst in Rom –
die speißten mal bei `nem Bankett
als Tischnachbarn, und es war nett.
Sie plauderten so dies und das –
da grinst der Priester so zum Spaß:
„Wann beißen Sie genüsslich rein
in ein gebrat`nes Stück vom Schwein?“
Der Jude grinst ganz cool zurück:
„Schon bald vielleicht, vielleicht schon bald!“
Jetzt stutzt der fromme Katholik
als sei ihm was vor`n Kopf geknallt...
„Wann soll denn das, Herr Rabbi, sein?
Wann essen Sie denn was vom Schwein?“
„Bei Ihrem Fest, da wird es sein -
bei Ihrer Hochzeit ess` ich Schwein!“
(Nach einem Witz)
Was ist Sparsamkeit?
Sparsamkeit, wie soll ich’s sagen?,
ist, wenn die Frau – so nach zwei Jahren –
nach ihrer Hochzeit fragt den Mann,
ob sie Moneten haben kann?
„Wofür?“, schnautzt der, „brauchst du denn das?“
Sie mault zurück: „Glaubst du, es macht Spaß,
dass mich die Leute draußen nerven
und immer noch mit Reis bewerfen?“
(Nach einem Witz)
Erst schmerzt Kritik, dann tut sie gut!
Du bist der beste Mensch auf Erden,
solang` du Menschen Gutes sagst.
Das Letzte bist du für die meisten,
wenn du Kritik zu üben wagst.
Wir brauchen Wahrheit, auch wenn’s wehtut,
doch lieben Honig um den Bart.
Beliebt ist, wer uns Menschen schont.
Verachtet, wer uns nichts erspart,
um uns vor Schlimmem zu bewahren,
um uns zum Guten zu bekehren.
Wir feiern Führer, die verführen.
Die Warner woll`n wir selten hören.
Drum ist auch Jesus zwar bekannt,
jedoch ist er nicht sehr beliebt,
weil er wie bitt`re Pillen uns
manch klares Wort zu schlucken gibt.
Er ist der Arzt, der retten will.
ER fordert Umkehr von uns allen,
die Änderung des Lebensstils.
Dies will uns gar nicht gut gefallen.
Wir lieben die, die lächelnd heucheln:
„Mein lieber Freund, bleib wie du bist!“
und wissen dennoch tief im Herzen,
dass so zu bleiben tödlich ist.
Denn wenn wir alle weiter machen
wie bisher, ist das Ende nah.
Die Heuchler helfen uns nicht wirklich
und sind bei Unglück auch nicht da.
Nur einer, Jesus, teilt unser Leid,
teilt unsre Angst und Einsamkeit,
hält unsre Bosheit liebend aus,
nimmt vor uns Menschen nicht Reißaus,
verbiegt sich nicht, bleibt unbequem,
hilft uns, das Kernproblem zu sehn,
dass wir nicht gut und edel sind.
Der Mensch ist böse, schon als Kind.
Wir kreuzigen, den Gott uns gibt,
den, der uns rettet, der uns liebt.
Er hält uns aus, bleibt treu uns nah,
ist sogar für die Feinde da,
für uns: Wir brauchen Herzerneuerung,
Vergebung, echten Neuanfang,
wir brauchen Gott in Kopf und Herz.
Wir sind im Innern ganz schwer krank.
Das Gute, das wir Menschen wollen,
wir ahnen`s zwar, doch tun wir`s nicht.
Böses denken, sagen, tun –
wir tun`s, obwohl es uns zerbricht.
Die ganze Welt ist uns ein Spiegel:
Ihr Zustand ist, was in uns steckt.
Wir brauchen den, der kritisiert
und nicht vor unsrer Rache schreckt.
Wir brauchen Jesus, der uns sagt,
wohin der Weg zum Leben geht
und der, wenn wir uns als Problem
der Welt erkennen, zu uns steht,
uns tröstet, aufbaut und vergibt,
weil er uns kennt und trotzdem liebt.
Wer über seine Sünden weint,
hat ihn zum allerbesten Freund.
Der größte Sieg ist, wenn man sich
selbst überwindet, wenn das Ich
vom Thron steigt und Gott herrschen lässt.
Dann feiert Gott ein Freudenfest!
Gott kann durch die, die ehrlich werden
hell leuchten in der Dunkelheit.
Es fragt sich nur, wer ist von uns
zum Herrschaftswechsel echt bereit?
Da gibt’s so manchen Edelstein,
manch wunderbares Menschenkind,
das uns bewies, was für ein Segen
die Menschen unter Jesus sind:
Menschen, die sich zu ihm kehrten,
die Jesus folgten, die sich nicht
stur gegen seinen Ratschlag sperrten.
Sie wurden dieser Welt zum Licht.
Viel hat Gott durch die klein Schar
in dieser Welt schon heilen können.
Ach, wär`n es nicht so wenige,
die Christen sind, sich nicht nur nennen!
Sie werden einst die Welt regieren
mit Jesus, wenn als Richter er
die Unverbesserlichen richtet
und dann verbannt. Er ist der Herr!
Noch lässt er sich und seine Schöpfung
von Menschen kreuzigen und töten.
Bald aber wird er seine Welt
erlösen aus all ihren Nöten,
indem er die, die bleiben wollen,
so wie sie sind, als Richter trennt
von seiner Welt und seinen Treuen,
die er als seine Freunde kennt.
Dann geht ein Jubel durch die Welt.
Sie atmet auf. Sie ist befreit!
Willst du das einmal miterleben,
sei für Kritik vom Herrn bereit.
Sein Rat ist Licht auf dunklen Wegen,
die leicht zur schiefen Bahnen werden.
Sein manchmal ärgerliches Wort,
bewahrt, die’s hörn, vor dem Verderben.
Hör offen zu, komm, hab den Mut!
Erst schmerzt Kritik, dann tut sie gut!
Was wäre gewesen, wenn?
(zum letzten Krieg zwischen Hamas und Israel)
Was wäre geschehen, wenn Israel
Hamasraketen nicht mit Raketen
beantwortet hätte, sondern mit Abwurf
von reichlich vielen Hilfspaketen?
Und darin Nahrung plus auch ein Schreiben:
„Wir Juden leiden, doch wir wollen’s vermeiden,
dass ihr so leidet, wie wir es müssen
unter euren Raketenbeschüssen!
Denn wir sehen im Krieg keinen Sinn
und halten die andere Wange euch hin.
Wir tun dies aber nur kurze Zeit.
Wir wolln euer Glück und nicht beider Leid.
Lasst uns als Nachbarn im Frieden leben,
Vergangnes vergessen, Hände uns geben.
Das Glück unsrer Kinder sei es uns wert!
Lasst uns verhandeln ohne das Schwert.
Wenn ihr nicht aufhört, wolln wir uns wehrn.
Wir bitten euch aber, dem Hass abzuschwörn.“
Und dann wären pro Hamasrakete
tatsächlich Hilfspakete geflogen.
Und keine Armee wär` sofort und sogleich
waffenstrotzend zu Felde gezogen
und hätt’ nicht das Tränenmeer neu aufgefüllt,
und hätt’ nicht samt Feinden auch Kinder gekillt.
Was wäre geschehen, wenn die Israelliten
eine Zeit lang hätten nur so reagiert?
Hätten sie dann all die Hamaskrieger
nicht mit Güte vor der Welt blamiert?
Die hätten womöglich doch weiter geschossen,
aber sie hätten viele Freunde verloren
und es wäre zwischen so manchen Gegnern
vielleicht wieder neue Freundschaft geboren
für aller Glück und gegen die Feindschaft.
Vielleicht empfänden sehr viele Freundschaft,
auch viele Menschen im Gazastreifen?
Könnten das Hilfspaketbomben erreichen?
Es wurd` nicht probiert. Ich bin nur ein Träumer.
Doch „Aug um Aug“ wurd schon ewig probiert.
Und eines steht fest: Durch ewige Rache
ist noch nie wirklicher Friede passiert.
Wie wärs`, wenn wir`s mal ganz anders versuchten
und jene liebten, die uns verfluchten?,
wenn wir nicht Böses vergälten mit Bösem
und so die Kinder aus Angst erlösen?
Und nicht mehr schrein: „Jetzt wird geschossen!
und unserer Feinde Blut wird vergossen!“?
Was wäre, wenn man dem Einen zuhörte,
der bis ans Kreuz der Rache abschwor,
der zwar zunächst und vor aller Welt
erbärmlich litt und den Kampf verlor,
der dann jedoch viel mehr Herzen gewann
als irgendein Krieger oder Tyrann?
Leise, ganz leise wächst schon sein Reich,
bewohnt von Menschen, die er regiert.
Und wer dorthin sieht, der wird entdecken,
wie dort viel Frieden durch Liebe passiert:
Hilfe für Kranke, Gerechtigkeit,
Trost in der Trauer, weniger Leid,
Liebe zum Nächsten aus Liebe zu Gott,
mutiger Einsatz gegen die Not
in Katastrophen- und Krisengebieten,
Friedensverhandlungen auch schon inmitten
von Streit und Kriegen, um zu beenden,
was uns bedroht und um zu wenden
das zum Guten, was Kummer uns macht.
Gottes Reich wächst inmitten der Nacht.
Immer noch wird zwar zurückgeschossen,
immer noch wird zwar viel Blut vergossen,
immer noch müssen zwar Kinder weinen,
immer noch quälen die Starken die Kleinen,
aber du und ich müssen nicht mehr so leben.
Wir können Jesus die Ehre geben,
dem Friedefürsten, der sich nicht rächte.
Er leite uns, der einzig Gerechte,
der sich selbst für uns alle hingibt,
der überall Herzen gesund schon liebt.
Er wird einst herrschen.
Er tut’s schon heute
durch seine Freunde,
durch sein Leute,
die Friedensstifter des Herrn wollen sein.
Er ist die Sonne, sie sind sein Schein.
Gib dich ihm hin,
dann kann er den Frieden
auch durch dein Leben
in die Welt hineinlieben.
Graue Maus
Du sagst, du hältst dich „einfach“ raus,
spielst angepasste, graue Maus?
Wach auf, du Träumer, sieh dich um!
Was ist die Welt denn um dich rum?
Sie ist auch das, was man draus macht.
Du formst sie mit, bei Tag und Nacht.
Du kannst ja nicht das Leben schwänzen.
Alles hat doch Konsequenzen:
Was du hier tust, was du hier sagst,
was du verschweigst, was du auch wagst,
was du versäumst, was du nur träumst,
was du verneinst, was du so meinst,
was du wem nimmst, was du wem gibst,
ob du wen meidest oder liebst
und ob du betest oder nicht,
entzündet oder löscht viel Licht,
verhindert´s Böse
oder lässt´s zu.
„Ene, mene –
und raus bist du“
geht nur im Spiel. Du kommst nicht raus.
Spiel nicht mehr länger graue Maus!
Du kannst vielleicht nicht viel dafür,
dass diese Welt ist, wie sie ist.
Doch wenn sie bleibt, so wie sie ist,
dann auch, weil du mit Schuld dran bist.
(nach den „Toten Hosen“)
Warum?
Der Mensch, er erntet, was er sät,
er will es nur nicht fassen.
Drum tut er nicht, was gut ihm tät,
will`s Schlechte auch nicht lassen,
das, was ihm und dem Leben schadet,
und wundert sich, wenn dann
die Folgen seines Tun´s ihn treffen.
Und dann, dann fängt er an
Gott anzuflehn, ihn rauszuhol´n
aus selbst gegrabner Grube.
Zuvor war beten ihm egal.
Jetzt drückt er kräftig auf die Tube!
Er hämmert an das Himmelstor
mit vielen frommen Sprüchen.
Doch wenn das Tor verschlossen bleibt,
belegt er Gott mit Flüchen
oder klagt ihn dafür an,
dass er nun so sehr leidet.
Nur Schuld zugeben, anders leben,
das ist´s, was stolz er meidet.
Gott hat uns längst schon aufgeschrieben,
was gut ist und was nicht.
Und wenn wir seine Bibel läsen,
bekämen wir auch Licht
auf unserm Weg und wüssten klar,
woher, wozu, wohin.
Doch alles, alles besser wissen,
danach steht uns der Sinn.
Wie kleine Kinder bockig kreischen
und mit dem Fuß aufstampfen
und brülln: „Ich will nicht, was du sagst!’“
und sich dabei verkrampfen
und wolln, dass ihre Eltern stets
nur ihren Wunsch erfüllen,
so gehn mit Gottes Wort wir um,
mit seinem guten Willen.
Die zehn Gebote hörten wir,
doch tun wolln wir sie nicht.
Das Leid und Unrecht dieser Welt
ist unser Selbstgericht –
ob nun direkt, oder durch andre,
die Gottes Willn nicht taten.
Wir müssen alle Menschensünden
in dieser Welt ausbaden.
Wir handeln uns die Folgen ein
von unserm falschen Leben
und können Gott und andern nicht
die Schuld am Unglück geben
und tun es doch und wolln nicht hörn,
was Gott zu sagen hat.
Gott wolln wir nicht, drum kriegen wir
die Ernte unsrer Saat.
In welcher Welt kann man wirklich leben?
Wie arm und öde ist die Welt,
in der nur Geld und Ansehn zählt,
in der Besitz den Wert bestimmt,
in der man wenig gibt, viel nimmt.
Die Oberfläche muss dort glänzen,
egal, wie`s in dir drin aussieht
und Oberflächlichkeit regiert
dort jeden Text und jedes Lied.
Eintönig sind dort Melodien
und Vielfalt wird vom Trend erstickt
und Tiefgang wird dort eingeebnet.
Besonderes wird flachgedrückt.
Dort zählt nur das, was alle machen
und lächeln muss man oder lachen,
selbst dann, wenn man echt heulen möchte.
Als gut verkauft man dort das Schlechte,
in jenem Land, in jener Welt,
wo man nach Ansehn strebt und Geld
und wo Besitz den Wert bestimmt
und wo man wenig gibt, viel nimmt.
Dort fragt man sich: „Was bringt es mir?“
und strebt nach Vorteil nur für sich.
In jener Welt zähln nicht die andern.
In jener Welt zähl erstens ich,
doch nicht das Ich des ganzen Menschen,
nein, wichtig ist das Wohlgefühl.
Den Stress, den solln sich andre machen,
damit ich kriege, was ich will.
Dort tut man nichts, nur weil es gut ist,
man tut`s, wenn man dafür was kriegt.
Dort gönnt man andern keine Siege.
Dort will man, dass man selbst stets siegt.
Und:
Lächeln oder Freundlichkeit,
die dienen dort allein dem Zweck,
Vertraun zu wecken, um`s zu nutzen.
Es intressiert `n feuchten Dreck,
ob Ehrlichkeit wohnt hinterm Lächeln.
Geschenke wolln die Gegengabe,
sie wollen nicht des andern Glück,
nein, dass man gut was bei wem habe.
In jener armen, öden Welt,
in der Besitz und Ansehn zählt
und nicht die Liebe uns bestimmt,
die lieber gibt, als dass sie nimmt,
da kennen sich die Menschen nicht.
Man sieht nur Masken, kein Gesicht.
Man glaubt und hofft dort gar nichts mehr,
weil Misstraun selbst im Smaltalk wohnt.
Gefühle zeigen, Träume haben,
ist das, was sich dort gar nicht lohnt.
Sehnsucht und Gewissen werden
in jener Welt schon früh erstickt,
in der der Skrupellosigkeit
im Konkurrenzkampf siegen glückt.
In jener Welt kennt man nicht Freunde,
nur Zweckverbündete gibt`s dort.
Im Kopf, mit Worten oder Taten
begeht man manchmal sogar Mord,
um eiskalt sein Ziel zu erreichen.
Man geht, wie man sagt, über Leichen.
In jener Welt, ganz kurz gesagt,
da werden alle zehn Gebote
ins glatte Gegenteil verkehrt.
Dort lächeln nur maskierte Tote.
Man lebt dort keinen einz´gen Tag!
Man lebt nie echt, so, wie man ist,
weil du, wenn du es dort versuchst,
das Ziel des Spotts der andern bist.
An dir erkennen sie, wie falsch
und sinnlos hohl sie alle leben.
Doch traut man sich nicht umzukehrn
und ist zu stolz, dir Recht zu geben.
Man müsste dann ja auch bekennen,
dass alles bisher Irrtum war.
Drum wird man dich mit Macht bekämpfen
und lässt an dir kein gutes Haar.
Wenn trotzdem du du selber bleibst
und lässt dich nicht vom Weg abbringen,
dann könnt´ es dir, nach manchem Schmerz,
durch Echtheit vielleicht doch gelingen,
die Mutigen zu überzeugen,
aus dumpfer Masse auszutreten.
Und kannst du auch nur einen retten –
versuch`s mit Glauben, Lieben, Beten!
Sei klarer Spiegel für die andern,
in dem sie sich erkennen können,
so, wie sie eigentlich gern wären.
Zeig ihnen das, was sie gewännen,
wenn sie auf deine Seite kämen.
Du musst dich nicht vor ihnen schämen
für deinen eigenen Lebensstil
mit Inhalt, Liebe, Sinn und Ziel.
Sei wie ein Stern für die im Dunkeln.
Gott lässt dich ganz besonders funkeln!
Schau Jesus an, der erst verlor,
doch viele Herzen dann gewann!
Die ihn verlachten, sind vergessen.
Sein Reich bricht überall schon an,
in Menschen, die ihn ehren, lieben
und echt zu leben nie verschieben!
Sie glauben, lieben, leben heute,
ob arm, ob reich, die Jesusleute.
Das Gemälde Gottes
Nicht nur nehmen, sondern geben,
was ich selbst genommen habe,
das bringt in mein Menschenleben
erst die Würze und die Farbe,
die das Leben herrlich macht.
Das erst gibt ihm Farbenpracht,
die der niemals sehen wird,
der nur nimmt und dann behält,
was ihm bietet diese Welt.
Glanz aus Augen andrer Menschen,
denen du geholfen hast,
Dankbarkeit von anderen,
denen du trugst eine Last,
Glücklich sein all der Beschenkten,
denen du etwas geschenkt,
Lachen eines Einsamen:
„Dass da doch wer an mich denkt!“,
stumme Lippen, die dann singen,
wenn du sie zum Singen bringst,
Beine, die vor Freude hüpfen,
weil du Wege mit wem gingst –
ach – so vieles kannst du erst
sehen, wenn du nicht nur nimmst,
sondern, wenn du weitergibst
und für andere gewinnst,
die für sich nicht kämpfen können.
Den erst kann man glücklich nennen,
der barmherzig andre tröstet,
andern hilft und Frieden macht.
Leben bleibt für sich blassgrau.
Liebe gibt ihm Farbenpracht.
Wozu Jesus? – Die Kreuzigung
Jesus? Der ist unbequem. Man will ihm aus dem Wege gehn.
Denn: wo ER die Wahrheit sagt und uns Menschen hinterfragt,
passt das unserm Denken nicht. Hart gehn wir mit ihm ins Gericht!
Ihn kreuzigen, das ist nicht schwer – so wird’s gemacht, komm, sieh mal her:
Zuerst muss man die Bibel streichen, dann kann man ihn an uns angleichen.
Die ersten Zeugen, ihre Schriften, die muss man per Kritik vernichten.
Denn: Was sie uns von Jesus schreiben, das würde ja sonst Prüfstein bleiben
für das, was ER gewollt, gesagt. O, wie die Bibel uns da plagt!
Doch – wie gesagt – das woll’n wir nicht! Drum lösen wir uns von der Schrift.
Die Zeitgeist-Theologenschar
hilft uns dabei - wie wunderbar:
„Lasst euren Glauben nicht verstauben.
Ihr dürft nicht nach der Bibel glauben!
Die Wissenschaft hat festgestellt,
dass, wie’s da steht, sich nicht verhält!“
So täuschen sie die ‚dummen Laien’ – wird Gott ihr Lügen einst verzeihen?
Man fügt hinzu, ergänzt und streicht. Das macht viel Spaß und geht so leicht.
Und endlich ist der Weg dann frei für eig’ne Gottesträumerei.
Der nächste Schritt jetzt folgen kann – wir passen Jesus noch mehr an,
jetzt an den Zeitgeist, der „modern“ zum Witz ihn macht und uns zu Herrn.
Mit Phantasie gehn wir ans Werk, und aus ihm wird ein Gartenzwerg,
der gut in unsre „Gärten“ passt, hübsch anzusehn und stumm gemacht.
Denn ohne klares Bibelwort, da passt ER gut an jeden Ort.
Bei Lebenswenden-Festlichkeit,
mal für die Freude, mal für’s Leid,
dann brauchen wir - sonst nicht erwünscht –
ein bisschen Gott und Christlichkeit.
Dann singt man: „Jesu geh voran“, der uns ansonsten sonst’was kann,
und auch ein kleines „Christkindlein“ zum Weihnachtsfest darf’s gerne sein.
Zum Schmuckstück-Jesus macht man DICH am Halskettchen, im Kirchenschiff.
Als Ohrring und als Wandbehang ein schickes Kreuz ganz hübsch sein kann.
Man schließt dich ein in Traditionen, man passt dich an an Konfessionen,
in starre Formen gießt man dich, zum Beispiel Volks- und Freikirchlich.
Man macht aus dir ’n „Supermann“, damit man Menschen locken kann
und spannt dich so vor’n eig’nen Karren für all die Ohne-Meinung-Narren:
„Gott mit uns“ auf den Gürtelschnallen, so hat’s dem Kaiser schon gefallen.
Die Zeitgeist-Theologenschar
rief: „So ist Gott, das ist doch klar!
Lasst euren Glauben nicht verstauben.
Ihr dürft nicht nach der Bibel glauben!
Die Wissenschaft hat festgestellt,
dass, wie’s da steht, sich nicht verhält!“
Zum Kriegsgott wurdest du gemacht bis der zerbrach in Bombenschlacht.
Und viele schwor’n dem Glauben ab „weil Gott das zugelassen hat.
Wie soll’n wir denn Vertrauen fassen zu dem der uns im Stich gelassen?“
Nur wenige, die ha’ms gemerkt – die Sache war ganz umgekehrt.
Wir Deutschen litten große Not, weil wir verließen unsern Gott.
Kaum aber war das überstanden, kaum war ’ne zweite Chance vorhanden,
auf Jesus in der Schrift zu hören, gelang’s den Nazis zu zerstören,
was unsre Chance gewesen wär. Nicht Jesus, Hitler wurd’ jetzt Herr!
Ein Jude Jesus? - fürchterlich! - war Hitlers Plänen hinderlich.
Man schmiss erneut die Bibel weg, denn die sei ja voll „Juden-Dreck“.
„Mein Kampf“, so hieß die neue „Bibel“ – die Deutschen wählten wieder übel.
Aus Jesus wurde nun gemacht ein „Arier“ voll „deutscher Kraft“.
„Ein Jude war der Jesus nicht!“, so brüllte Goebbels, dieser Wicht.
Die Mehrheit schrie ganz laut: „Hurra! Ein Helden-Jesus! Wunderbar!“
Und wieder kamst du vor den Karren als Krieger-Gott für Weltkriegsnarren.
Die Zeitgeist-Theologenschar
rief: „So ist Jesus! Ist doch klar!
Lasst euren Glauben nicht verstauben.
Ihr dürft nicht nach der Bibel glauben!
Die Wissenschaft hat festgestellt,
dass, wie’s da steht, sich nicht verhält!“
Der Kriegsgott starb - wer hätt’s gedacht? - erneut im Leid der Bombenschlacht.
Und viele schwor’n dem Glauben ab „weil Gott das zugelassen hat.
Wie soll’n wir denn Vertrauen fassen zu dem der uns im Stich gelassen?“
Nur wenige, die ha’ms gemerkt – die Sache war ganz umgekehrt.
Wir Deutschen litten wieder Not, weil wir verließen unsern Gott.
Das Ende war ein Strafgericht! Doch: Lernen woll’n wir daraus nicht!
„Patchwork-Religion“ ist in: Man puzzelt sich ’n ‚Christus’ hin.
Die Bibel gibt man wieder auf. Sie deckte unsern Irrsinn auf.
Man spielt gar lustig, frei und froh das Spiel mit Namen „BiBaBo“.
Mit einem ‚Bibel-Bastel-Bogen’ wird nun geschummelt und gelogen:
Man schneidet raus aus seiner Bibel, was einen ärgert, alles Übel,
und klebt an leere Stellen ein so manches bunte Stückelein -
bis schließlich, endlich übrig bleibt ein eigner Christus - ‚Christus-Light’!
Aus Jesus haben sich gebogen so manchen Uni-Theologen
’nen ‚Christus’, weil ja Jesus nicht, behaupten sie, uns greifbar ist.
Historisch sei da nichts zu machen, die Bibel sei voll and’rer Sachen,
voll Mythen, Storys und Legenden. Wir müssten erst die Verse wenden.
Die Wissenschaft hätt’s längst gemerkt: Der Sinn, er sei ganz umgekehrt:
„So, wie’s da steht, sei’s grade nicht! Wir bringen in die Sache Licht!“
Und wieder lässt man sich betrügen – wo führ’n uns hin die neuen Lügen?
Auch sonst geh’n viele ähnlich vor - es singt der Esoterik-Chor:
„Den Bibel-Jesus streichen wir, der ist zu klar im Jetzt und Hier!
Das Wort ‚der Christus’, das ist fein, denn da passt all (All) und jedes rein –
ein bisschen Buddah-Religion und etwas Reinkarnation,
Dalai Lama, Kabbala, Okkultismus, Schamanismus,
Totenkult und Spiritismus, Hokus Pokus Fidibus,
ein bisschen Strenge vom Islam, Ritus, Esoterik-Kram,
Karma-Glaube, Seelenreisen aus Hinduismus und dergleichen –
all so’was passt in „Christus“ rein. Ist das nicht bunt? Ist das nicht fein?
„Christus“ passt uns überall, nur Jesus nicht, auf keinen Fall!“
Die Zeitgeist-Theologenschar
ruft: „So ist Christus – ist doch klar!
Und außerdem ist längst bekannt:
Nur der ist Christ, der tolerant
nicht länger sagt, es gäbe Wahrheit.
Der Nebel ist die einz’ge Klarheit!
Lass deinen Glauben nicht verstauben -
du darfst nicht nach der Bibel glauben!
Die Wissenschaft hat festgestellt,
dass, wie’s da steht, sich nicht verhält!“
Doch:
Menschenmode kommt und geht. Herr Jesus, DEINE Wahrheit steht
geschrieben von den ersten Zeugen. Sie wird für uns der Maßstab bleiben,
wenn Gott dereinst im Weltgericht dann prüft, wer Christ war und wer nicht.
Ich halt’s mit Lukas, der uns schrieb: „Ich sag’ die Wahrheit. Ich nicht lüg’,
berichte euch von Jesus Christ, was Augenzeugenbotschaft ist.“
Auch Paulus schreibt in aller Klarheit: „Ich sag’ euch nichts als nur die Wahrheit!
Ich selber sah IHN, Jesus Christ, sah, dass er auferstanden ist.“
Apostel Petrus uns verspricht: „Nein, Fabeln schreiben wir euch nicht.“
Und vieles noch dergleichen mehr bezeugt der ersten Zeugen Heer.
Die Bibel ist kein Lügenbuch, nicht voller Märchen und Betrug (ch)!
Die Zeugen woll’n uns nicht belügen mit dem, was sie uns aufgeschrieben.
Ich halte mich an ihre Schriften, die gültig sind für alle Christen,
für alle, die Gott dienen wollen und Jesus fragen, was sie sollen,
die nicht mehr beten „dass mein Wille“, sondern Gottes sich erfülle -
sie finden in der Heil’gen Schrift für Gottes Weg genügend Licht.
„Alles, alles wird vergehen, doch meine Worte bleiben stehen.
Wer meinen Worten folgt und glaubt, der hat sein Haus auf Fels gebaut!“,
so lautet, Jesus, DEIN Versprechen. Du wirst es halten, niemals brechen.
Drum bleib ich lieber unmodern, vertrau’ der Bibel und dem Herrn
und bitte auch um sein Erbarmen für all die Menschen, diese Armen,
die von Verführern reihenweise gelockt sind auf die falschen Gleise.
Herr, lass den Weg zurück sie finden, dass sie ihr Leben auf dich gründen.
Herr, lass sie neu die Schrift entdecken und halten sich an dein Versprechen:
„Wer an mich glaubt, dem werd’ ich geben sinnerfülltes, ew’ges Leben!“
Ich komme nun, dann ist’s genug (ch), zu diesem, meinem klaren Schluss:
„Such, wer da will Nothelfer viel, such, wer da will, ein andres Ziel“,
Ich aber will bei Jesus bleiben! Nichts soll mich von Jesus scheiden!
Du bist der Fels, auf dem ich steh, der gute Weg, auf dem ich geh.
Du bist mein Leben und mein Ziel. Ich mach nicht mit beim „Christus“-Spiel.
Ans Kreuz hängt man dich immer wieder. Die Mehrheit singt gern Spötter-Lieder.
Ich bleib bei dir. Bleib du bei mir. Dies Liebeslied – ich schenk es DIR.